Die Elektrotechniker Alexander Schuster und Christopher Kerl entwickelte ein neuartiges, digitales System zur Durchführung von Atemschutzübungen bei der Feuerwehr und anderen Hilfs- und Rettungsorganisationen, das sicher und zuverlässig arbeitet.
Österreichs Feuerwehren sind tagtäglich mit großem Einsatz für die Gesellschaft unterwegs. Ein Einsatz, der oftmals auch mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist. Vor allem bei Brand- und Schadstoffeinsätzen kommt es zu Bedrohungen durch gefährliche Atemgifte. Der Atemschutz stellt daher einen lebenswichtigen Schutz für jedes Feuerwehrmitglied dar. Dementsprechend gut muss die Schulung der Atemschutzgeräteträger erfolgen.
Genau hier setzt das Diplomarbeitsprojekt von Alexander Schuster und Christopher Kerl, Absolventen der Fachrichtung Elektrotechnik an der HTL Hollabrunn, an.
Das Maturantenteam sicherte sich mit seinem digitalen Rauchübungsset den jüngsten TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreis in der Kategorie „HTL-Abschlussarbeiten“.
Die beiden Techniker sind selbst aktive Atemschutzträger bei der Freiwilligen Feuerwehr Stockerau und wissen daher allzu gut über die Probleme und Lücken bei der Ausbildung Bescheid. Das Rauchübungsset unterstützt die Einsatzkräfte der Feuerwehr bei der Atemschutzausbildung. Mit ihrer Diplomarbeit präsentieren sie einen funktionstüchtigen Prototyp zur optimierten praktischen Simulation von Atemschutzübungen mit Sichteinschränkungen durch Verrauchung.
Vollständiger Überblick, perfekte Dokumentation
Der Übungsleiter bzw. die Übungsbeobachter haben jederzeit vollständige Sicht und einen vollständigen Überblick des Übungsgeschehens. Fehler können perfekt dokumentiert und nach der Übung besprochen und aufgearbeitet werden. Dies ist bei einer Nebelmaschine nicht der Fall.
Das Übungsszenario kann jederzeit innerhalb von Sekunden mittels Handy-App-Steuerung angepasst werden. Dies ermöglicht theoretisch unendlich viele Übungsszenarien, da je nach Verhalten des Atemschutztrupps das Übungsszenario angepasst werden kann. Diese Möglichkeit bietet kein anderes Übungsszenario. Das Übungssystem ist zudem innerhalb einer Minute vollständig einsatzbereit. Gleichzeitig ist das Rauchübungsset innerhalb von Sekunden wieder „abgebaut“. Dies hat zur Folge, dass im Falle eines Einsatzes während der Übung wertvolle Zeit gewonnen wird.
Alexander Schuster:
„Für uns war von Anfang an klar, dass wir unsere Diplomarbeit für bzw. in Kooperation mit der Feuerwehr entwickeln wollen. Die lückenhafte Atemschutzausbildung bot einperfektes Themengebiet. Für uns ist wichtig, so vielen Kameraden wie möglich eine Top-Ausbildung
ermöglichen zu können. Deshalb arbeiten wir auch am Projekt weiter, um immer wieder die Ausbildungsmöglichkeiten zu verbessern und um eine universelle Lösung für alle Maskentypen, nicht nur für die Feuerwehren, sondern auch für andere Hilfs- und Rettungsorganisationen bereitzustellen. Dadurch können wir hoffentlich beitragen, Leben zu retten und zu schützen.“
Die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft ermöglicht es, wie anhand dieser Arbeit gezeigt wird, neben funktionellen Verbesserungen auch auf Umweltaspekte einzugehen und auf umweltschädliche Substanzen, wie jene für Nebelmaschinen, zu verzichten.
Der Prototyp des Diplomarbeitsprojektes war bereits bei mehr als 25 Übungen probeweise im Einsatz. Mit äußert positivem Feedback!